Bevor wir uns nicht der Wirklichkeit des Unbegreiflichen versichert haben, haben wir einander nichts zu sagen. Kein Mensch kann sprechen, der nicht hofft, Neues mitzuteilen. Kein Mensch kann zuhören, der nicht liebt. Kein Gespräch kann stattfinden, ohne daß Friede herrscht. Glaube, Liebe, Hoffnung, Friede liegen allem Wortwechsel vorauf. Und in ihnen siegt die Zukunft über die bekannte Vergangenheit.
Aus: Atem des Geistes
Das Wort „Zukunft" ist heute gründlich abgenützt. Von jeder Verlängerung einer Ordnung über heute hinaus kann gesagt werden, sie reiche in die Zukunft. Seinen vollen Klang aber erhält das Wort Zukunft nur, wenn zwischen heute und dann ein Todesfall anerkannt und angenommen wird. Nur eine solche Bruchstelle macht es nämlich lohnend, die Vorstellung ,,Zukunft" zu bemühen. Sie enthält ein Risiko, das Risiko, daß der Lebende selber den Eintritt in der Folge in der Zukunft nicht herbeiführen kann.
Aus: Atem des Geistes